Die Erforschung des Musiklebens im Iran ist aufgrund der kulturellen Vielfalt und der soziopolitischen Situation besonders interessant. In seiner Masterarbeit und Dissertation beschäftigte sich Babak Nikzat mit verschiedenen Musikpraktiken in ihrem kulturellen Kontext. Einer seiner Forschungsschwerpunkte sind die lokalen Traditionen im Südiran (insbesondere zwei Provinzen: Bušehr und Ḫuzestān). Er setzte verschiedene Methoden (analytische Aufnahmen, computergestützte Klanganalyse, qualitative Interviews) ein, um die musikalische Grammatik eines weitverbreiteten Gesangsgenres, šarve, zu untersuchen.

Iranische Popmusik und wie sie in Tonstudios innerhalb und außerhalb Irans produziert wird, gehört ebenso zu seinen Forschungsinteressen. Anhand eines hybriden Genres (pāp-bandari) betrachtet er in seiner Dissertation, wie sich eine bestimmte lokale Musiktradition zu einer identitätsstiftenden Praxis für die iranische Community nach der Islamischen Revolution (1979) entwickelte. Die Beobachtungen digitaler Klangverarbeitung während der Feldforschungen in verschiedenen Aufnahmestudios zeigen die Zusammenhänge zwischen der klangästhetischen Entwicklung von iranischer Popmusik und soziopolitischen Umständen. Aufbauend auf bereits vorhandenen Forschungsergebnissen arbeitet Babak Nikzat an einem umfangreichen Projekt, um die Entwicklung der Klangästhetik in der Studioproduktion iranischer Popmusik in Los Angeles zu erforschen.

Alle themenbezogenen Abschlussarbeiten in diesem Bereich können selbstverständlich persönlich betreut werden.